Klingonisch-Kurs Teil 8

              -tlhIngan Hol Dajatlh'a'-
              -------------------------
                von  Christoph Kr|ger

  4.4 Adjektive
  -------------
    Es  gibt  keine  Adjektive  als eigene Wortart im Klingonischen.
  Eigenschaften  wie  m|de  oder  gro_ werden mit Verben ausgedr|ckt
  (m|de  sein,  gro_  sein).  Ein solches, Eigenschaften anzeigendes
  Verb  kann  direkt  hinter  einem Substantiv eingesetzt werden, um
  dieses zu modifizieren.

          puq Doy'        m|des Kind.
          puq             Kind
          Doy'            m|de sein

          Dujmey tIn      gro_e Schiffe.
          Dujmey          Schiffe
          tIn             gro_ sein

    Der  Reisende  -qu'  (verstdrkend  s.  4.3)  kann  den Verben in
  adjektivierender Weise folgen. So verwendet wird er gewvhnlich als
  'sehr' |bersetzt.

          Dujmey tInqu'   sehr gro_e Schiffe.

          wanI' ramqu'    ein sehr unbedeutendes Ereignis.
          wanI'           Ereignis
          ram             unbedeutend, unwichtig sein.

    Wenn ein eine Substantiv-Nachsilbe vom Typ 5 (s.3.3.5) verwendet
  wird,  dann  folgt  es  dem Verb, das ,als Adjektiv benutzt, keine
  anderen  Nachsilben, ausgenommen -qu', mehr besitzen darf. Der Typ
  5 folgt dem -qu'.

          veng tInDaq     in der gro_en Stadt.
          veng            Stadt
          tIn             gro_ sein
          -Daq            vrtlich zuordnend

          veng tInqu'Daq  in der sehr gro_en Stadt.

  5 Andere Wortarten
  ------------------

    Der grv_te Teil klingonischer Worte besteht aus Substantiven und
  Verben.  Es  gibt dennoch einige andere, die von den klingonischen
  Grammatikern  in  einer  Gruppe zusammengefa_t wurden, die chuvmey
  (Reste)  genannt  wird.  Trotzdem  ist es mvglich auch diese Reste
  einzuteilen.

  5.1 Pronomen
  ------------
    Zusdtzlich   zu  besitzanzeigenden  Nachsilben  f|r  Substantive
  (s.3.3.4)  und  Pronomialvorsilben (s.4.1) f|r Verben gibt es eine
  Gruppe von neun Pronomen, die unabhdngige Worte darstellen.

          jIH     ich             maH     wir
          soH     du, Sie         tlhiH   ihr
          ghaH    er/sie          chaH    sie (pl.)
          'oH     es              bIH     sie (pl.)
          'e'     das
          net     das

    Das   Pronomen   chaH   wird  benutzt,  wenn  es  sich  bei  den
  bezeichneten  Dingen um sprachfdhige Wesen handelt, sonst wird bIH
  verwendet.  Die  Pronomen  'e'  und  net tauchen nur in speziellen
  Satzkonstruktionen auf (s. 6.2.5).
    Es  gibt kein grammatikalisches Geschlecht im Klingonischen. Die
  dritte Person Singular wird deswegen abhdngig vom Satzzusammenhang
  mit 'er' oder 'sie' |bersetzt.
    Pronomen  kvnnen auch als Substantive benutzt werden, jedoch nur
  zur  Verstdrkung  oder  Verdeutlichung.  Sie sind nicht notwendig.
  Trotzdem sind alle folgenden Sdtze grammatikalisch korrekt.

          yaS vIlegh jIH          Ich sehe die Offiziere.
          yaS vIlegh

          jIH mulegh yaS          Der Offizier sieht mich.
          mulegh yaS

          ghaH vIlegh jIH         Ich sehe ihn/sie.
          ghaH vIlegh
          vIlegh jIH
          vIlegh
 (yaS Offizier, vIlegh Ich sehe ihn/sie, mulegh er/sie sieht mich).

    Die beiden letzten Sdtze sind in der Tat zweideutig. Sie kvnnten
  genauso bedeuten 'Ich sehe sie(pl.)' denn die Verb-Vorsilbe vI hat
  beide  Bedeutungen  (ich  - ihn/sie oder ich - sie(pl.)). Wenn die
  wahre  Bedeutung  sich nicht durch den Satzzusammenhang ergibt, so
  kann sie durch Pronomen deutlich gemacht werden.

          ghaH vIlegh             Ich sehe ihn/sie.
          chaH vIlegh             Ich sehe sie(pl.).

    Pronomen  werden  nicht  wie  Substantive  in  besitzanzeigendem
  Zusammenhang verwendet, sondern stattdessen die daf|r vorgesehenen
  Vorsilben (s. 3.3.4).
    Zuguterletzt  kvnnen  Pronomen auch als Verben verwendet werden,
  im Sinne von 'Ich bin' usw. (s. 6.3).

  5.2 Zahlen
  ----------
    Fr|her  verwendeten  die Klingonen ein terndres Zahlsystem, also
  mit  der  Basis  3.  Zdhlen funktionierte folgenderma_en: 1, 2, 3;
  3+1,  3+2, 3+3; 2*3+1, 2*3+2, 2*3+3; 3*3+1, 3*3+2, 3*3+3; und dann
  wurde  es  richtig  kompliziert.  In \bereinstimmung mit der immer
  breiteteren  Verwendung,  akzeptierte  auch das Klingonische Reich
  irgendwann ein dezimales System. Obwohl es niemand genau wei_, ist
  es    wahrscheinlich,   da_   sie   das   eher   taten,   um   die
  wissenschaftlichen  Daten anderer Zivilisationen zu verstehen, als
  aus einem Geist der Zusammenarbeit heraus.
    Die Klingonischen Zahlen lauten:

          1 wa'           6 jav
          2 cha'          7 soch
          3 wej           8 chorgh
          4 loS           9 Hut
          5 vagh         10 wa'maH

    Grv_ere  Zahlen  werden  durch  hinzuf|gen  spezieller  Elemente
  konstruiert.  wa'maH  bsteht beispielsweise bereits aus wa' (eins)
  und maH, dem Element f|r Zehn. Fortgesetzt wird dies wie folgt:

          11      wa'maH wa'      (Zehn und Eins)
          12      wa'maH cha      (Zehn und Zwei)
          usw.
    Grv_ere  Zahlen basieren auf maH (Zehn), vatlh (Hundert) und Sad
  oder  SanID  (Tausend).  SaD  und SanID bedeuten beide Tausend und
  beide  werden  etwa  gleich  hdufig benutzt. Es ist nicht bekannt,
  warum gerade diese Zahl zwei Varianten hat.

          20      cha'maH
          30      wejmaH
          usw.

          100     wa'vatlh
          200     chavatlh
          usw.

          1000    wa'SaD oder wa'SanID
          2000    chaSaD oder chaSanID
          usw.

    Zahlen werden weiterhin additiv zusammengefa_t.

          5347    vaghSaD wejvatlh loSmaH Soch
          604     javvatlh loS
          31      wejmaH wa'

    Einige der Elemente f|r noch grv_ere Zahlen lauten:

          Zehntausend     netlh
          Hunderttausend  bIp
          Million         'uy'

    Die Null ist pagh.

    Zahlen  werden  wie  Substantive  benutzt. Als solche kvnnen sie
  alleine  als  Subjekt  oder  Objekt stehen oder andere Substantive
  verdndern.

          mulegh cha'     Zwei sehen mich.
          mulegh          sie sehen mich.
          cha'            Zwei

          wa' yIHoH       Tvte einen (von Ihnen)!
          wa'             Eins
          yIHoH           tvte ihn/sie.

    Der  vorstehende Satz ist grammatikalisch korrekt, auch wenn das
  wa'  weggelassen  wird, denn die Vorsilbe yI- zeigt ein singuldres
  Objekt an. Das wa' wird also nur zur Betonung benutzt.
    Zahlen  die  verdndernd  wirken  sollen,  stehen dem verdnderten
  Substantiv voran.

          loS puqpu' oder loS puq         Vier Kinder.
          vaghmaH yuQmey oder vaghmaH yuQ F|nfzig Planeten.

    Die Plural-Nachsilben -pu' oder mey sind hier nicht notwendig.
    Wenn  eine  Zahl  nicht zum Zdhlen, sondern zur Durchnumerierung
  benutzt wird, dann folgt sie dem Substantiv. Zum Vergleich:

          DuS wa'         Torpedorohr Nummer 1.
          wa' DuS         Ein Torpedorohr.

    Ordnungszahlen (Erstens, Zweitens usw.) werden durch Anf|gen von
  -DIch an die Zahl ausgedr|ckt.

          wa'DIch         Erstens.
          cha'DIch        Zweitens.
          HutDIch         Neuntens.

    Ordnungszahlen folgen dem Substantiv.

          meb cha'DIch    Zweiter Gast.

    Anf|gen von -logh dr|ckt Wiederholungen aus.

          wa'logh         Einmal.
          cha'logh        Zweimal.
          Hutlogh         Neunmal.

    Diese Zahlen arbeiten im Satz als Adverbien (s. 5.4).

  Hier  endet  der achte Teil des Klingonisch Kurses, wie |blich mit
  ein paar 'gefl|gelten Worten'.

         Deutsch               - Klingonisch    - Aussprache (grob)

      Sprechen Sie Klingonisch? - tlhingan Hol   - TLIngan kchol da-
                                  Dajatlh'a'       dschatl-A
      Wie ist das passiert?     - chay'          - tschai
      Ist mir egal.             - jISaHbe'       - dschiSHAKCHbd
      Wo ist ein gutes Restau-  - nuqDaq 'oH     - NUKdak okch
      rant?                       puchpa''e'       putschPA-d
      Wieviel Treibstoff haben  - nI 'ar wIghaj  - nin ar wiGCHADSCH
      wir noch?