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Das Gesetz der Edo --- Justice

  Produzent: Maurice Hurley
Regie: James L. Conway
Autor: Worley Thorne (nach einer Erz"ahlung von Ralph Wills und Worley Thorne)
Besetzung: Brenda Bakke (Rivan), Jay Louden (Liator), Josh Clark (Conn), David Q. Combs (1. Mediator), Richard Lavin (2. Mediator), Judith Jones (Edo M"adchen), Eric Matthew (1. Edo Junge), Brad Zerbst (Medizinischer Techniker), David Michael Graves (2. Edo Junge)

Sternzeit 41255.6: Die Enterprise kommt von einer Koloniengr"undung im Stirnak-System. Im angrenzenden Rubicam-System entdeckt sie einen Planeten der Klasse M, auf dem die Edo --- in jeder Hinsicht menschen"ahnliche Wesen --- leben. Nun werden sie von den Edo vom Planeten Rubicam III eingeladen, sich auf ihrem Planeten auszuruhen. Die Erkundungsmannschaft ist nach dem ersten Besuch begeistert: Ein Paradies. Alle Bewohner lieben sich und die Neuank"ommlinge bei jeder Gelegenheit. Sie sind sehr sportlich. Tasha Yar hatte die Aufgabe die Gesetze aufzuzeichnen, damit sich die Mannschaft darauf einstellen kann. Die Gesetze sind in intuitiv sofort mit dem gesunden Menschenverstand zu verstehen. Picard ist bereit, der Mannschaft Landurlaub zu geben, wenn sich die ersten Eindr"ucke mit einer zweiten Bodenmannschaft, der auch Wesley angeh"oren soll, um den Erholungswert des Planeten f"ur junge Leute zu testen, best"atigen. Picard hofft, da"s der Planet nicht zu sch"on ist, um wahr zu sein.

Das zweite Au"senteam, bestehend aus William Riker, Deanna Troi, Tasha Yar, Worf und Wesley Crusher wird freundlich, fast liebevoll, von Liator und der Frau Rivan empfangen. Rivan begr"u"st Riker, in dem sie sich sehr liebevoll an ihn schmiegt. Deanna sieht pikiert zu. Tasha Yar wird hingegen von Liator so z"artlich umarmt, da"s man sich vorstellen kann, was bei dem ersten Erkundungsausflug geschehen ist. Wesley wird von einer Gruppe Kinder mitgenommen, die mit ihm spielen wollen. Gegenseitig zeigen sie sich Flickflack und Radschlagen.

Die Sensoren der Enterprise melden ein Artefakt im Orbit um Rubicam III. Die Kameras zeigen hingegen nichts. Eine St"orung oder ein getarntes Raumschiff? Geordi La Forge untersucht das Ph"anomen. Als es "uber Funk angesprochen wird, wird es pl"otzlich teilweise sichtbar. Es sieht aus wie eine geisterhaft durchscheinende Raumstation. Data erkennt, da"s das Artefakt nur zum Teil in dieser Dimension existiert. Zur gleichen Zeit aber noch an vielen anderen Stellen im Raum vorhanden sein kann. Das Bodenteam soll sofort zur"uckgeholt werden, aber man mu"s feststellen, da"s der Funkkontakt abgebrochen ist. Eine kleine Lichtkugel l"ost sich von dem Objekt und rast auf die Enterprise zu. Sie dringt durch die H"ulle der Enterprise und erscheint auf der Br"ucke. Dann fordert die halbdurchsichtige Lichtkugel mit donnernder Stimme: "`Erz"ahlt den Grund! Begr"undet eurer Hiersein!"'. Die Enterprise erzittert unter dieser gewaltigen Stimme. Picard erkl"art die friedliche Absicht der F"oderation. Da fragt die Stimme, ob die Enterprisler beabsichtigen, Exemplare ihrer Rasse auf dem Planeten Rubicam III zur"uckzulassen. Auf Picards Verneinung erkl"art die Lichtkugel, da"s sie dies aber im Stirnak-Sternsystem getan haben. Picard erl"autert, da"s auf diesem Planeten kein Leben existierte und sich von allein auch niemals dort entwickelt h"atte. Mit der Warnung: "`St"ort nicht den Frieden meiner Kinder!"' n"ahert sich die tennisballgro"se, durchsichtige, mit rudiment"aren Lichtern besetzte Lichtkugel Datas Kopf. Als sie Datas Stirn ber"uhrt, f"allt dieser wie bewu"stlos zu Boden. Die Lichtkugel scheint Informationen von ihm abzuziehen. Worf mu"s sich stark zusammenrei"sen, um nicht einzugreifen.

Bei einer Unterhaltung mit Liator erf"ahrt Tasha Yar ganz beil"aufig, da"s es kein Verbrechen auf dem Planeten gibt. Es gibt eine Art Polizei, die sogenannten Mediatoren, die sich in der jeweils g"ultigen Bestrafungszone aufhalten. Da aber die Bestrafungszone zuf"allig wechselt und niemand wei"s, ob er sich gerade in ihr befindet, gibt es keine Verbrechen --- denn wer will schon den Tod riskieren? Tasha ist perplex. Sie erf"ahrt, da"s es nur eine einzige Strafe f"ur alle Verbrechen und jede auch noch so kleine "Ubertretung, wie z.B. den Rasen betreten, gibt: Den Tod! Rasch informiert sie Riker. Er versucht die Enterprise und Wesley "uber Funk zu erreichen, mu"s jedoch feststellen, da"s der Funk ausgefallen ist. Sofort machen sie sich auf die Suche nach Wesley.

Wesley zeigt den anderen Kindern inszwischen das Ballspielen. Ein Junge wirft den Ball und Wesley will ihn auffangen. Bei diesem Bem"uhen stolpert er r"uckw"arts "uber eine wei"se Absperrung in ein abgedecktes Neusaatbeet, w"ahrend die anderen Kinder noch versuchen zu warnen. Die Kinder sind entsetzt. Wesley versteht das nicht und beteuert, da"s ihm nichts passiert sei. Sofort kommen zwei Mediatoren angerannt. Die Kinder weinen und erkl"aren, da"s Wesley die Regel nicht kennen konnte. Daraus leiten die Mediatoren ab, da"s es Zeugen f"ur das Verbrechen gab. Dann befragen sie Wesley. Auch er gibt das Verbrechen zu. Damit gibt es ein Schuldgest"andnis und Zeugen. Da"s Wesley die Regel nicht kennen konnte, hat keinen Einflu"s auf seine Schuld oder Bestrafung. Als die Mediatoren gerade eine t"odliche Spritze geben wollen, kommen Tasha, Riker und Worf angerannt. Nur durch Bedrohung der Mediatoren mit ihren Phasern k"onnen sie die Exekution verhindern. Die Mediatoren sind entsetzt "uber diesen Eingriff in die Regeln des Edo-Volkes. Wenn dieser Ort noch Bestrafungszone w"are, m"u"sten sie auch das "ubrige Bodenteam hinrichten. Die Mediatoren erkl"aren, da"s die Spritze ein schmerzloses Gift enth"alt. Durch diese Unterbrechung sei der Junge nun verunsichert. Es gelingt schlie"slich eine Funkverbindung mit der Enterprise aufzubauen.

Picard beamt pers"onlich zum Rat der Edo. Die Edo sind emp"ort "uber den Eingriff in ihre Gesetze. Ihr Rechtsystem garantiert den Frieden auf dem Planeten. Liator fragt Picard, ob es in der F"oderation denn keine Todesstrafe gibt. Picard mu"s zugeben, da"s die Menschen vor einiger Zeit auch noch diese Strafe kannten, sich jedoch weiter entwickelt hat und dabei diese Strafe jedoch als unwirksam erkannte und abgeschafft hat. Mittlererweile g"abe es bessere Mittel, die die Ursache der Verbrechen an der Wurzel packten, so da"s es nur eine sehr geringe Verbrechensrate in der F"oderation gibt. Die Edo sind etwas beleidigt, da dies recht "uberheblich klingt. Sarkastisch von seinem Volk als "`unterentwickelt"' sprechend, stellt Liator fest, da"s die Menschen auch irgendwann in ihrer Entwicklung die Todesstrafe als sinnvoll erachtet haben und deshalb auch die Bestrafung der Edo nachvollziehen kann. Wenn die Edo diese Bestrafung nicht h"atten, w"urde es ein Chaos geben. Nur dieses Gesetze garantieren ihren Frieden. Andererseits wundern sich die Edo, warum Picard nicht mit der Macht der Enterprise den Jungen einfach auf die zur"uckbeamt, so da"s die Edo ihn notgedrungen als Verbrecher au"serhalb ihres Einflu"sbereiches registrieren m"ussen. Picard erkl"art, da"s die Hauptdirektive der F"oderation ein Eingreifen verhindert und vorschreibt, die Gesetze fremder Rassen zu achten. Schlie"slich kann Picard eine Aussetzung der Hinrichtung bis Sonnenuntergang erwirken. Picard bittet einen Edo, ihn zu Begleiten. Rivan stellt sich freiwillig als Sicherheitsgarantie f"ur Wesley zur Verf"ugung. Picard erkl"art, da"s er sich nicht um die Sicherheit von Wesley bis Sonnenuntergang sorgt, sondern die Enterprise im Orbit auf ein seltsames Objekt gesto"sen sei, welches nicht vollst"andig real ist und er nun einem Edo dieses Objekt zeigen will. Die Edo mutma"sen, da"s es sich um Gott handelt. Zusammen mit Rivan beamen sie an Bord der Enterprise zur"uck. Rivan ist beeindruckt von der Enterprise. Sie treffen sie auf die besorgte Beverly Crusher, die noch nichts von der Todesstrafe gegen ihren Sohn wei"s. Rivan fragt, warum Picard sich den Jungen nicht einfach zur"ucknimmt, wenn die Enterprise solche Macht besitzt. Bei Beverly schrillen Alarmglocken, aber sie wird von Picard beiseite geschoben. In der Aussichtslounge zeigt Picard Rivan das Artefakt. Rivan f"allt sofort mit gesenkten Kopf auf die Knie und gibt keinen Ton mehr von sich. Picard fragt sie, ob dies Gott sei, worauf Rivan nur nickt. Pl"otzlich erzittert die Enterprise unter der Stimme des Edo-Gottes: "`Gebt mir mein Kind zur"uck!"'. Sofort heftet Picard seinen Kommunikator an Rivans Brust und befiehlt das sofortige Zur"uckbeamen auf den Planeten. Gerade noch rechtzeitig...

Picard erkl"art Beverly die Situation. Sie fordert Picard auf, ihren Sohn zur"uckzubeamen. Picard verweist auf die Hauptdirektive, beteuert aber, da"s er alles in seiner Macht stehende tun wird, um Wesley zu retten. Beverly wirft ihm vor, bei einem eigenen Sohn anders zu reagieren.

Inszwischen hat sich die Lichtkugel wieder von Data gel"ost und Data erwacht wieder. Er berichtet, da"s es eine Verst"andigung zwischen ihm und den Fremden gegeben hat. Er spricht von mehreren Intelligenzen, die die Edo als ihre Kinder betrachten und glauben, da"s die Edo zur gegenw"artigen Entwicklung einen Gott brauchen. Sie k"onnen an mehreren Orten gleichzeitig sein. Sie beobachten die Menschen und kennen nun auch durch Data die Hauptdirektive. Wenn die Menschen ihre eigenen Regeln brechen und die Hauptdirektive verletzen w"urden, w"urden sie auch danach beurteilt werden. Unter Umst"anden w"urde die Enterprise dann zerst"ort werden. Es bleibt also keine andere M"oglichkeit, als Wesley zu opfern. Weinend l"auft Beverly weg. Data wundert sich, da"s die Gef"uhle, die eine Mutter ihrem Kind entgegenbringt, st"arker sind als logische "Uberlegungen und das Leben von Hunderten.

Sternzeit 41255.9: Data und Picard beraten, was zu tun sei. Data gibt zu bedenken, da"s die Enterprise vor dem Vorfall gewarnt wurden ist. Er glaubt, da"s die Edo-G"otter zu irgendeiner fr"uheren Zeit Wesen aus Fleisch und Blut waren und daher vielleicht noch in "ahnlichen Begriffen denken. Aus irgendeinem Grund f"uhlen sie sich f"ur die Edo verantwortlich und betrachten sie als ihre Kinder.

Picard beamt mit Beverly auf den Planeten hinunter. Weinend umarmt Beverly ihren Sohn Wesley. Die Edo sind beeindruckt, da"s die Menschen sich "`den Himmel mit Gott teilen"'. Verbittert hoffen sie jedoch darauf, da"s Gott es den Menschen verbieten wird, Wesley einfach mitzunehmen. Picard erkl"art, da"s die F"oderation niemals die Gesetze anderer Rassen brechen darf. Aber bei dieser Unkenntnis der Gesetze will er Wesley trotzdem mitnehmen. Ein Beamkommando bleibt erfolglos. Die Edo triumphieren. Picard wendet sich an den "`Edo-Gott"' und erkl"art, da"s er in den vergangenen Stunden viel "uber den Begriff Gerechtigkeit nachgedacht hat. Er ist zu dem Schlu"s gekommen, da"s es keine Gerechtigkeit gibt, wenn sie so interpretiert wird. Die Merkmale jedes intelligenten Wesens sind Verst"andnis und Mitleid. Wahre Gerechtigkeit l"a"st sich nicht in Regeln pressen. Nun werden die Enterprisler endlich zur"uckgebeamt. Auf dem Schiff angekommen befragt Picard den Edo-Gott, ob die Menschen die Kolonie im Stirnak-System aufl"osen sollen. Das Artefakt verschwindet. Eine wahrhaft g"ottliche Antwort, auch wenn sich Picard gew"unscht h"atte, sie w"are etwas ausf"uhrlicher gewesen. Zur Sternzeit 41723.9 macht sich die Enterprise auf zum Zendi Sabu Sternsystem.



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Roman Franz
Mon Oct 2 14:30:09 MET 1995